Die Besonderheit der neapolitanischen Krippen liegt in der Ausdehnung der Szene, die sich nicht auf die Darstellung der Heiligen Familie beschränkt, sondern diese in ein lebendiges Umfeld einordnet, welches das Neapel der Zeit mit seiner Architektur, seinen Einwohnern und seinen Sitten widerspiegelt.
Wer die Krippe mit ihren charakteristischen Personen betrachtet, begibt sich auf einen kurzen Rundgang durch das Neapel des 18. Jahrhunderts, zwischen Küfer, Handwerker, Straßenhändler und Bauern. In diese Welt fügt sich der Zug der Heiligen Drei Könige ein, orientalisch gekleidet, wie die Mauren, die man in einer schon damals kosmopolitischen Stadt antreffen konnte.
Erwähnenswert ist die Liebe zum Detail, mit der die Handwerker die Kleidung umsetzten, indem sie unter anderem dieselben Stoffe verwendeten, die man in jener Zeit zur Verfügung hatte. Diese detailgetreue Wiedergabe der zeitgenössischen Realität spiegelt sich auch in der feinen Unterscheidung der wichtigsten Figuren, deren Kleidung zuweilen mit Goldfäden durchwebt sind, von denen des gemeinen Volkes mit ihren groben und zerlumpten Kleidern wider.
Die volkstümlichen Figuren sind in ihrer gesamten expressionistischen Echtheit abgebildet, ohne Beschönigung der groben Physiognomie der Kör